7 Tage, 800 Kilometer, ein 50-Franken-Rad: Mein spontanes Abenteuer nach Rotterdam
- silvanhaag
- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Im Herbst 2023 nahm ich mir 10 Tage Zeit für eine Radtour. Eigentlich hasste ich Radfahren. Und doch reizte mich die Vorstellung, in kurzer Zeit eine relativ grosse Distanz zu schaffen. Ich bereitete mich minimal vor. Kaufte ein Fahrrad auf Ricardo, unternahm eine Probefahrt (von Dübendorf nach Winterthur), schaute ein paar Youtubevideos und lieh die Velotaschen von meinen Eltern aus.
Ich liebe es einfach loszuziehen und unterwegs zu erfahren, was der Weg mir alles bieten kann. So fuhr ich frühmorgens los, ohne ein örtliches Ziel zu haben. Ich fuhr Richtung Norden (da ist es einigermassen flach) und im dunkeln (ca. 5 Uhr morgens) irrte ich in Richtung deutsche Grenze (aufs Navi verzichtete ich bestmöglich, ein Kompass am Lenker sollte reichen). Meine Freundin und ein guter Freund, schlossen bereits Wetten ab, ob ich am Abend, oder spätestens am nächsten Tag wieder Zuhause bin. 🤣
Trotz ersten Startschwierigkeiten, grossen Umwegen und brennenden Oberschenkel, kam ich relativ gut vorwärts. Ich nahm mir die Freiheit nur Hängematte, Tarp, Unterlage und Schlafsack mitzunehmen, damit ich überall nächtigen konnte. So entschied ich mich realtiv schnell, ans Meer zu fahren. Rotterdam schien ein machbares und attraktives Ziel. In 7 Tagen und jeweils ca. 100km pro Tag erreichte ich dieses auch und hatte noch drei Tage Zeit das Meer, die körperliche Entspannung und den weitläufigen Strand zu geniessen. Unterwegs schlief ich am Rhein, auf einem Campingplatz, im Gebüsch und einmal sogar neben einer Autobahn unter einer Bank (weil ich mich da ein wenig übernommen habe und Regen, Hunger, Müdigkeit mich keinen Meter weiterfahren liessen).
Ich lernte, dass ein Abenteuer nicht perfekt geplant sein muss – sondern der Wille, Neues zu wagen, ist entscheidend. Abenteuer sind umso grösser, mit kleinem Budget und ohne High-End-Ultra-Light-Ausrüstung.
Hier noch einige Learnings, was mir das Abenteuer gebracht hat:
🎯 Endziele sind gut – Inhaltsziele sind besser
(Der Weg ist das Ziel/Prozess über Ergebnis stimmt manchmal doch)
🤺 Mein Avatar (Körper und Mindset) ist zu viel mehr fähig, als ich ihm manchmal zumute.
📒 Es muss nicht immer alles durchgeplant, organisiert und analysiert werden – manchmal reicht es, etwas einfach zu tun.
🚴 Auch wenn der Weg hart ist (Orientierungslosigkeit, E-Biker der gemütlich vorbeirast und mich auslacht, dass ich keinen Motor habe, Wetter, Überanstrengung etc.), lohnt es sich ihn zu gehen.
Hast du schon einmal spontan eine Low-Budget-Tour gemacht?
Erzähl von deinem grössten Abenteuer – ich bin gespannt!?
Erzähle es mir in den Kommentaren!
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